Bundestagsspezial bei der ahc

Politik trifft Wirtschaft – unter diesem Motto haben wir im Rahmen unserer digitalen Austauschreihe zur Bundestagswahl vier Direktkandidat:innen unterschiedlicher Parteien eingeladen, um ihre Ideen, Visionen und Lösungsansätze vorzustellen. In kompakten Gesprächen konnten sich unsere Mitarbeiter:innen ein eigenes Bild von den Positionen der Parteien machen und direkte Fragen stellen. Ein hilfreicher Einblick in die Zukunftsagenda der Politik und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Innovation!

Den Auftakt machte Dr. Anna Christmann, Direktkandidatin der Grünen in Stuttgart II. Ihr zentrales Anliegen: den technologischen Fortschritt als Chance zu begreifen und zu nutzen. Sie betonte die Bedeutung der Energiewende, da bereits 60 % erneuerbare Energien erreicht sind – Ausbau und Speicherlösungen müssen folgen. Auch die Mobilität spielte eine große Rolle, insbesondere die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung der E-Mobilität. Beim Thema Wohnen sprach sie sich für mehr bezahlbaren Wohnraum durch Mietpreisbremse und effizientere Bauordnungen aus. In der Wirtschaftspolitik forderte sie, mehr Fokus auf die Chancen durch neue Technologien statt nur auf Risiken zu legen. Ihr Credo: "Die Chancen nutzen, die Technologien uns bieten." Ein Gedanke, der uns als innovationsgetriebenes Unternehmen besonders inspiriert hat.

Judith Skudelny, Bundestagskandidatin der FDP, brachte einen wirtschaftsliberalen Blickwinkel in die Diskussion. Beim Thema Migration sprach sie sich für ein Spurwechsel-Modell aus, das Integration und Arbeitsanreize verbessern soll. In der Energiepolitik kritisierte sie, dass Deutschland in keine neue Energiequelle wirklich einsteigt, und forderte klare Strategien. Digitalisierung sieht sie als ein "Powertool", das gezielter für wirtschaftliches Wachstum genutzt werden sollte. Auch in der Sozialpolitik plädierte sie für mehr Eigenverantwortung, Reformen des Bürgergelds und Anreize für Leistung. Mit ihrer pragmatischen Herangehensweise war Frau Skudelny eine bereichernde Stimme im Austausch um wirtschaftliche Zukunftsthemen.

Mit Elisabeth Schick-Ebert, Direktkandidatin der CDU, wurde ein klares wirtschaftspolitisches Programm diskutiert. Bürokratieabbau war ihr besonders wichtig – schnellere Genehmigungsverfahren sollen Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit sichern. Eine Steuerreform, die Unternehmen und Arbeitnehmer:innen weniger belastet, soll neue Wachstumsanreize schaffen. Im Arbeitsmarkt fordert sie mehr Planungssicherheit für Unternehmen, insbesondere im Bereich E-Mobilität. Migration und Sicherheit sieht sie als miteinander verknüpft und setzt auf klare Regelungen, die Integration und Schutz in Einklang bringen. Zudem betonte sie die Bedeutung des Ehrenamts, das mehr Anerkennung verdient. Ihr Fazit: "Jedes zusätzliche Prozent Wirtschaftswachstum bringt 80 Mrd. € mehr Handlungsspielraum." Ein klares Plädoyer für wirtschaftliche Stärke.

Den Abschluss der Reihe bildete Lucia Schanbacher, Bundestagsabgeordnete der SPD. Sie setzte Akzente in den Bereichen Arbeit, Wirtschaft und Klimaschutz. Investitionen in Zukunftsbranchen, sichere Arbeitsplätze und Reformen der Schuldenbremse sind für sie entscheidend. Im Bereich Klimaschutz plädiert sie für den Ausbau des ÖPNV, eine klimafreundliche Infrastruktur und ein Klimageld zur finanziellen Entlastung der Bürger:innen. Auch Familien- und Wohnungspolitik sind zentrale Anliegen für sie: Wohnbaufinanzierung, Kindergrundsicherung und soziale Gerechtigkeit stehen im Fokus. Zusätzlich sprach sie sich für eine Rentenreform mit doppelter Haltelinie aus, um eine bessere Balance zwischen den Generationen zu gewährleisten. Ihr Fokus: "Eine gerechte Zukunft gestalten – mit wirtschaftlicher Stabilität, sozialem Ausgleich und konsequentem Klimaschutz."

Unsere Bundestagsspezial-Reihe hat gezeigt, wie unterschiedlich die politischen Ansätze sind – aber auch, dass wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen alle Parteien gleichermaßen bewegen. Der direkte Austausch war eine wertvolle Gelegenheit, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. Jetzt sind wir gespannt, wer nach der Wahl was durchsetzen kann und hoffen darauf, dass es schnell zu einer neuen Regierung kommt.

Und es freut uns natürlich besonders, dass wir vier Kandidatinnen kennenlernen konnten. Denn der Trend im Bundestag in den letzten Jahren war nicht unbedingt in Richtung mehr Frauen. Wir würden uns sehr freuen, wenn alle vier direkt in den Bundestag einziehen können!